Schulraumplanung Mosnang: Nur nichts überstürzen

Für die beiden Mosnanger Ortsparteien von SVP und FDP darf die Schulraumplanung nicht überstürzt werden. Den im November vorgestellten Zeitplan halten sie für zu ambitioniert, die möglichen Kosten von bis zu CHF 25 Mio. als finanziell nur schwer verkraftbar.

Im November 2022 wurde an einem Infoanlass die Vorstudie «Schularealentwicklung Mosnang» präsentiert. Die Kosten der darin skizzierten Varianten würden mit CHF 11.7 Mio. resp. CHF 18.7 Mio. zu Buche schlagen. Nach Aussage des Schulratspräsidenten könnten für ergänzende Projekte insgesamt gar bis zu CHF 25 Mio. anfallen. Die beiden Varianten umfassen Ausgaben für ein neues Primarschulhaus im Dorf Mosnang und je unterschiedlich ausgestaltete Tiefgaragenprojekte. Dabei sollen die beiden bisherigen Primarschulhäuser dem Neubauprojekt weichen. Im Finanzplan der Gemeinde Mosnang sind bereits ab dem Jahr 2024 Ausgaben dafür vorgesehen. In den Jahren 2026 und 2027 solle das Gros der Investitionen anfallen. Bereits 2023 könnte über einen ersten Projektierungskredit abgestimmt werden.

FDP und SVP begrüssen zwar, dass sich Gemeinde- und Schulrat im Rahmen der Raumplanung Gedanken für eine effizientere Nutzung des derzeitigen Primarschulareals gemacht und die Bevölkerung frühzeitig in den Prozess eingebunden haben. Insbesondere der kostengünstigeren Variante stehen beide Parteien denn auch langfristig offen gegenüber. Hingegen ist für SVP und FDP der eng abgesteckte Zeitplan nicht nachvollziehbar. Nach Aussage des Schulratspräsidenten ist die Bausubstanz beider Schulhäuser in gutem Zustand. «Woher die Eile? Ich verstehe nicht, weshalb allenfalls schon in diesem Jahr über einen Kredit befunden werden muss», hinterfragt SVP-Kantonsrat Mirco Gerig das hastige Vorgehen. Gerig, selbst Familienvater, appelliert an den gesunden Menschenverstand: «Niemand reisst ein Eigenheim ab, das noch gut in Schuss ist – also wie der Trakt 2 –, nur um fünfzig Meter weiter ein neues zu bauen». Die Schularealplanung solle zudem, so Gerig weiter, nur in einer Gesamtschau gemeinsam mit dem ebenfalls im Eigentum der Gemeinde stehenden Filtex-Areal angegangen werden.

Den Ausführungen Gerigs kann Ruben Schuler, FDP-Kantonsrat und Präsident der Ortspartei, nur beipflichten: «Moslig sollte sich nicht unnötig ,überlupfen’. Wir sind jetzt schon eine tolle und lebenswerte Gemeinde, aber nicht gerade finanzstark.» Die beiden Schulprojekte in Libingen und Mühlrüti wurden mit Kosten von über CHF 6 Mio. erst vor kurzem realisiert, wobei Libingen erst zu Beginn des Schuljahres 2023 bezugsbereit sein wird. Als Gemeinde, die einen grossen Teil ihres Finanzbedarfs aus dem kantonalen Finanzausgleich bezieht, sei deshalb vorerst von zusätzlichen Neuinvestitionen abzusehen, so Schuler. In 10 Jahren sehe die Sache wieder anders aus. Geht es nach FDP und SVP will gut Ding eben doch Weile haben.