Fernwärmeanlass

Das St. Galler Tagblatt hat in den Regionalausgaben Wiler Zeitung und Toggenburger Tagblatt über unseren Anlass zur Fernwärme (am letzten Montag, 8. Februar 2016) berichtet.

 

Tagblatt Online: 11. Februar 2016, 02:40 Uhr
Kirchberg plant Fernwärme

 

Michael Sutter, Urs Zwingli, René Rüttimann und Simon Seelhofer informierten am Dienstagabend zum Thema Fernwärme in Kirchberg. (Bild: Beat Lanzendorfer)

 

Schneller als erwartet befasst sich das Dorf Kirchberg mit der Versorgung durch Fernwärme. Die FDP der Gemeinde lud am Dienstag zum Informationsabend und zeigte die Machbarkeit eines Fernwärmeastes nach Kirchberg auf. Noch fehlt eine konkrete Zeitangabe.

BEAT LANZENDORFER

KIRCHBERG. Gastgeber Simon Seelhofer, Präsident der FDP Kirchberg, konnte mit Michael Sutter, FDP-Gemeinderat und Präsident der Energiekommission, René Rüttimann, Projektleiter Fernwärme und Mitglied der Geschäftsleitung des RWT (Regionalwerk Toggenburg) sowie Urs Zwingli, Calorex AG, Wil, Verfasser der Machbarkeitsstudie zur Fernwärme in der Gemeinde Kirchberg, drei Referenten verpflichten, die mit der Materie vertraut sind.

Bazenheid als Vorreiter

Das Vorhaben der im Jahre 2013 gegründeten Interessengemeinschaft Fernwärme Kirchberg-Wil sieht vor, sowohl Stadt als auch Gemeinde mit Fernwärme ab Energiepark Bazenheid zu beliefern. Im Februar 2015 fand in Bazenheid eine Informationsveranstaltung statt, an der die Möglichkeiten der Fernwärme im Dorf aufgezeigt worden waren. Felix Forster, Präsident der Dorfkorporation Bazenheid, gab damals als Ziel an, die ersten Bezüger Ende 2016 mit Fernwärme zu versorgen. Er begründete seine optimistische Prognose mit der Nähe zum Energiepark Bazenheid, welche schon jetzt die Micarna, die Ernst Sutter AG und die TMF (Tiermehlfabrik) mit Fernwärme beliefert. Das Vorhaben scheint aufzugehen. Die Dorfkorporation ist im Soll, was die Belieferung per Ende 2016 betrifft. In Wil ist das Vorhaben weniger weit vorangeschritten, weitere detaillierte Abklärungen sind notwendig.

Kirchberg könnte nachziehen

René Rüttimann ging es in erster Linie darum, die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Fernwärme aufzuzeigen. «Mir ist allerdings klar, dass Verkäufer von Fernwärme beim zurzeit sehr tiefen Ölpreis einen schweren Stand haben. Aber allein schon aus Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sollten wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen.»

War das Thema Fernwärme im Dorf Kirchberg vor einem Jahr noch eher zweitrangig, sprach Urs Zwingli die Möglichkeiten an: «Vom Technischen her ist die Realisierung kein Problem. Es gibt schon jetzt Fernwärmenetze, die weit über vierzig Kilometer lang sind. Die Strecke vom Energiepark Bazenheid nach Kirchberg stellt kein Problem dar.» Am Schluss kam die Frage auf, ob der Energiepark in der Lage sei, überhaupt genügend Fernwärme zu liefern. Dazu Claudio Bianculli, anwesender Geschäftsleiter ZAB (Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid): «Das verfügbare Energiepotenzial aus den thermischen Anlagen übersteigt die Nachfrage um ein Vielfaches. Ich gehe davon aus, dass nur rund zehn Prozent für die Fernwärme verwendet werden.» «Was mache ich, wenn ich meine Heizung bald ersetzen muss», war eine weitere Frage. «Am besten dieser gut zureden, damit sie noch läuft, bis die Fernwärme kommt», meinte Michael Sutter mit einem Augenzwinkern. Und weiter: «Es ist immer schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, wir können an die Hauseigentümer nur den Appell richten, zu warten, bis die Fernwärme verfügbar ist.» Natürlich war auch der Preis ein Thema. Urs Zwingli nannte die Zahl von rund 20 000 Franken für die Umrüstung eines Einfamilienhauses auf Fernwärme. Bei einem Mehrfamilienhaus stand die Zahl von 45 000 Franken im Raum. Mehr Infos sind unter www.ig-fernwaerme.ch zu finden.

Keine konkrete Zeitangabe

Zurückhaltend gaben sich alle Experten bei einer konkreten Zeitangabe. Sie waren sich hingegen einig: «Wenn genügend Bereitschaft im Dorf vorhanden ist und auch konkrete Verträge unterzeichnet sind, kann der Bau beginnen.» «Vor einem Jahr waren wir in Bazenheid ungefähr gleich weit, nach der Informationsveranstaltung ging es vorwärts. Nun beginnen wir bald mit dem Verlegen der Rohre, warum soll dies in Kirchberg nicht auch gelingen, ich bin überzeugt davon», meinte Claudio Bianculli abschliessend. Diesen Zeitplan würde auch Christof Gisler, Betriebsleiter Sonnegrund, Haus für Betagte, begrüssen. In spätestens vier Jahren muss dort die Heizung ersetzt werden. Fernwärme wäre eine mögliche Variante. Als nächstes wird die Bevölkerung an einer Informationsveranstaltung zum Thema Fernwärme orientiert. Diese soll noch in diesem Jahr stattfinden.