Boris Schedler tritt nicht mehr an

Boris Schedler, der Kandidat der FDP für das Gemeindepräsidium, erzielte beim ersten Wahlgang 457 Stimmen, Hans Städler von der SVP 722 Stimmen und Vereinzelte 461 Stimmen. Da nach langem Warten nun der Kandidat der Mitte und die Kräfteverhältnisse der Parteien bekannt sind, hat sich Boris Schedler nach reiflicher Überlegung entschieden, für den zweiten Wahlgang für das Gemeindepräsidium von Bütschwil-Ganterschwil nicht mehr anzutreten.

Mit 457 Stimmen resp. rund 28 Prozent der Stimmen hat Boris Schedler ein sehr gutes Resultat erzielt und konnte weit über die Parteigrenzen hinaus Stimmen holen. So hat bei den Ständeratswahlen Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP) in unserer Gemeinde 312 Stimmen gemacht, Esther Friedli (SVP) 1'020. Dies bedeutet, dass Boris Schedler nicht nur in seinem parteipolitischen Umfeld sehr gut mobilisieren konnte, sondern auch bei parteifremden Wählern. Seine Kandidatur war somit sehr breit abgestützt, was eine sehr gute Voraussetzung als Gemeindepräsident gewesen wäre.

Zum erstplatzierten Kandidaten Hans Städler von der SVP fehlen 265 Stimmen. Es ist zudem fraglich, wohin im zweiten Wahlgang die vielen vereinzelten Stimmen gehen werden. Da nun mit Roger Meier (die Mitte) ein weiterer Kandidat bekannt wurde und der SVP-Kandidat Hans Städler nochmals antritt, wird eine Wahl ziemlich schwierig. Deshalb hat sich Boris Schedler nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, beim zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten. Die Ortspartei bedauert dies sehr, kann aber seine Überlegungen nachvollziehen.

Wir bedauern, dass anscheinend viele Wähler dem Aufruf von Exponenten der Mittepartei gefolgt sind, vereinzelte Personen zu wählen, damit es einen zweiten Wahlgang gibt, ohne dass überhaupt deren Kandidat bekannt ist. Dieses Verhalten war nicht nur den Stimmbürgern, sondern auch den beiden Kandidaten gegenüber unfair. Dass dann die Kandidatur nicht wenigstens am Wahlsonntag, sondern erst am Mittwoch danach bekannt wurde, und die anderen Ortsparteien dem Präsidenten der Mitte-Partei innert wenigen Stunden antworten mussten, ob sie antreten und an einem Wahlpodium teilnehmen, grenzt an Nötigung. Der zweite Wahlgang wird zeigen, ob dieses Verhalten von den Wählern goutiert wird oder nicht. Nach all den Geschehnissen gilt es aber nun vorwärts zu schauen und das Vorgefallene sein zu lassen.

Der Vorstand und die Mandatsträger lernten bei einem Hearing den Wattwiler Ratsschreiber und Mitte-Kandidaten Roger Meier kennen. Die Mitglieder werden nun befragt, welcher der beiden Kandidaten unterstützt oder ob Stimmfreigabe kommuniziert wird. Schlussendlich soll beim Gemeindepräsidium nicht die Parteizugehörigkeit das wichtigste sein, sondern dass der beste und fähigste Kandidat gewählt wird, der unser Gemeinwesen weiterbringen kann. Es geht schliesslich um das Wohlergehen unserer schönen Gemeinde!