Passend zu den verlängerten Ladenschlusszeiten blickten die FDP-Kantonsräte Andrea Abderhalden und Ruben Schuler im Toggenburgshop in Neu St. Johann auf eine bewegte Herbstsession zurück. Adrian Brügger und Kantonsratskollege Ivan Louis erläuterten dabei das Erfolgsrezept ihrer Toggenburger Selbstbedienungsläden.
Kürzlich hatte die FDP Toggenburg zum «Kantonsröt bi dä Lüt» in den Toggenburgshop und die Brauerei nach Neu St. Johann geladen. Für die tadellose Organisation zeichnete das Team des Toggenburgshops verantwortlich. Der traditionell in der Woche nach der Kantonsratssession stattfindende Anlass bietet die Möglichkeit, aus erster Hand mehr über das aktuelle St.Galler Politgeschehen zu erfahren. Kantonsrätin Andrea Abderhalden und Kantonsrat Ruben Schuler standen dabei Red und Antwort und berichteten von der vergangenen Session. Ruben Schuler gewährte Einblick in diverse Vorlagen, so etwa in die vom Kantonsrat beschlossene Revision der Motorfahrzeugsteuer und die lebhafte Debatte zur Thursanierung. Aus allen bürgerlichen Fraktionen sei deutliche Kritik am bestehenden Projekt lautgeworden, wobei die FDP vor allem die Alternativlosigkeit der derzeitigen Variante und die hohen Kosten bemängelt habe. In der Folge gratulierte eine Teilnehmerin dem Mosliger Kantonsrat herzlich zur Wahl als Fraktionsvizepräsident, worauf die rund dreissig Teilnehmer mit Applaus anworteten. Denselben Applaus erhielt auch Andrea Abderhalden, die kürzlich als Nesslauer Schulratspräsidentin gewählt worden war. Sie wirkt ebenfalls im Fraktionsvorstand mit und zeichnet für das Departement des Innern (DI) zuständig. Da das DI seinerseits für den Finanzausgleich zuständig ist, ging Abderhalden vertieft auf diesen ein. Die FDP stand grundsätzlich hinter dem geltenden System, kritisierte aber die einseitige Sichtweise, die Stadt St.Gallen leide unter Zentrumslasten. Abderhalden zeigte sich zudem enttäuscht über die Erhöhung des Sonderlastenausgleichs in Höhe von 3.7 Millionen für die Stadt St.Gallen, den sowohl sie wie auch Ruben Schuler abgelehnt hatten.
Zu Beginn des Anlasses stellte Adrian Brügger das innovative Konzept und die Entstehungsgeschichte des Toggenburgshops vor. Mitgründer und Kantonsratskollege Ivan Louis richtete im Anschluss auch einige politische Gedanken eines Unternehmers an die Anwesenden und ging auf die verlängerten Ladenschlusszeiten ein. FDP und SVP hätten bei diesem Geschäft hervorragend zusammengearbeitet, damit der Kanton St.Gallen wieder konkurrenzfähig werde. Es solle die Freiheit jedes einzelnen Unternehmers sein, zu bestimmen, wann er den Laden geöffnet habe und wann nicht. Zudem gelte das Arbeitsgesetz und der darin verankerte Arbeitnehmerschutz weiterhin. Abderhalden und Schuler ergänzten, dass die verlängerten Ladenschlusszeiten im Thurgau, in Zürich, den beiden Appenzell, in Baden-Württemberg und dem Fürstentum bestens funktionieren, derweil die St.Galler Geschäfte einen deutlichen Standortnachteil zu bewältigen haben. Man könne auch nicht ignorieren, dass der Onlinehandel eine immer stärkere Rolle spiele und eine häufig genutzte Alternative für die Konsumenten biete. Im Anschluss an den offiziellen Teil leitete Ruben Schuler zum grosszügigen, von den Hausherren offerierten Apéro über. Dieser fand in der Brauerei St. Johann statt. Dabei entwickelten sich angeregte Gespräche und die anwesenden Gäste nutzten die Gelegenheit, sich mit den Parlamentariern auszutauschen. Gemeinsam diskutierte man über die vergangenen kommunalen Wahlen, liess den Rundgang noch einmal Revue passieren und freute sich über den gelungenen Anlass.