«Kantonsröt bi dä Lüt» in Ebnat-Kappel

Die Kantonsräte Ruben Schuler, Andrea Abderhalden, Peter Nüesch und Oskar Seger im Löwen, Ebnat-Kappel

Am vergangenen Montagabend fand der Anlass «FDP Ebnat-Kappel BELEBEN» statt. Beim anschliessenden «Kantonsröt bi dä Lüt» stellte Kantonsrat Oskar Seger die freisinnige Verkehrspolitik und Kantonsrat Peter Nüesch die freisinnige Landwirtschaftspolitik vor. Schliesslich berichteten Kantonsrätin Andrea Abderhalden und Kantonsrat Ruben Schuler von der Septembersession des Kantonsrates.

 

Die Ortsparteien übernehmen in unserer Demokratie eine wichtige Funktion. Sie erfüllen einerseits eine Scharnierfunktion zwischen Behörden und Bevölkerung, indem sie Themen aus der Bevölkerung aufgreifen und zur Sprache bringen. Andererseits sind es aktive Ortsparteien, die um die Rekrutierung von neuen Behördenmitgliedern besorgt sind und diese nach erfolgter Wahl unterstützen – etwa indem neue Ideen innerhalb der Ortspartei kontrovers diskutiert und den Behördenmitgliedern Feedbacks gegeben werden.

Da die Ortspartei Ebnat-Kappel zurzeit über keinen Vorstand mehr verfügt, fand im Restaurant Löwen eine Zusammenkunft zwischen einer Delegation der FDP Toggenburg und interessierten Kreisen statt. Dabei wurden Massnahmen diskutiert, um die Ortspartei baldmöglichst zu reaktivieren, wobei die Regionalpartei unterstützend zur Seite steht. Interessierte Personen aus der Gemeinde Ebnat-Kappel sind herzlich eingeladen, sich bei Ruben Schuler, Regionalpräsidenten der FDP Toggenburg und Kantonsrat, zu melden. Die FDP Toggenburg ist zuversichtlich, dass zeitnah ein Vorstand gefunden und die FDP Ebnat-Kappel damit «belebt» werden kann.

«Mobilität ist seit es Menschen gibt ein grosses Thema», meinte Oskar Seger, welcher für den National- und Ständerat kandidiert und amtierender Kantonsrat sowie im Vorstand des TS St. Gallen-Appenzell Innerrhoden ist. «Es geht darum, dass wir die Mobilität gut managen und diese nicht verteufeln, da eine Wirtschaft und Gesellschaft nur mit Mobilität funktioniert». Damit diese gut funktioniere, müssten Busbuchten anstatt Fahrbahnhaltestellen gebaut werden und der Verkehr auf Hauptverkehrsachsen gelenkt werden. Auf diesen sei Tempo 30 tabu, nicht aber auf Quartierstrassen.

Peter Nüesch, amtierender Kantonsrat, Nationalratskandidat und Präsident des St. Galler Bauernverbandes, präsentierte in der Folge interessantes Zahlenmaterial: So hat unser Kanton 70'000 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche – rund die Hälfte der Fläche des Kantons. Der durchschnittliche Betrieb sei derweil 18 Hektaren gross. Der Klimawandel mache auch der Landwirtschaft zu schaffen, wobei aber beispielsweise die Winzer davon profitierten. «Andererseits sind hier Schädlinge vorhanden, welche es früher nur in Italien gab und mit dem Klimawandel über die Alpen zu uns gekommen sind.» Das Ziel sei es, mit innovativen Produkten mehr Geld am Markt zu holen und dass produziert werde, was der Konsument wünsche. Wichtig sei auch, dass der Tourismus und die Landwirtschaft besser zusammenarbeiten, wie dies in anderen Kantonen sehr erfolgreich gemacht werde. Weiter müsse bei der Agrarpolitik geschaut werden, dass die Bürokratie abnehme, zumal den Bauern immer mehr administrative Aufgaben zufielen.

Zum Schluss berichteten Andrea Abderhalden und Ruben Schuler aus der vergangenen Septembersession. Den Anlass liess man daraufhin bei einem kalten Plättli und guten Gesprächen ausklingen.